Ich sehe meine Tochter nicht oft, seit meine Frau gestorben ist, aber wir sprechen jeden Tag. Zu meinem 80. Geburtstag wollte ich nichts anderes, als sie zu sehen, also fuhr ich zu ihr, in der Hoffnung, sie zu überraschen. Als sie die Tür öffnete, sah sie nervös und erschrocken aus.
„Papa, was machst du hier?“ fragte sie mit zitternder Stimme. Ich lächelte und sagte: „Ich wollte einfach nur meinen Geburtstag mit dir verbringen.“
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, und sie zögerte, bevor sie antwortete: „Papa, du kannst nicht bleiben. Ich habe viel zu tun. Es tut mir leid, aber es ist wirklich keine gute Zeit.“ Ich war überrascht. So hatte sie mich noch nie behandelt. Etwas verletzt sagte ich: „Na gut, ich warte auf dem Sofa, bis du Zeit hast.“ Aber sie war hartnäckig und drängte mich fast aus der Tür. „Nein, Papa, du musst jetzt wirklich sofort gehen.“ Als ich mich widerwillig umdrehte, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas nicht stimmte. Auf dem Weg zu meinem Auto hörte ich Geräusche aus dem Haus. Neugierde überkam mich, und ich schaute durch das Wohnzimmerfenster.
Da waren sie, zwei Fremde im Haus meiner Tochter, die sich hastig bewegten. Mein Herz raste, und ich spürte eine Welle der Besorgnis. Was ging hier vor? Warum waren diese Leute in ihrem Haus, und warum verhielt sie sich so merkwürdig? Ich entschied mich, Abstand zu nehmen und die Polizei zu rufen. Nur wenige Minuten später trafen sie ein und näherten sich dem Haus vorsichtig. Nach ein paar angespannten Momenten kamen die Beamten heraus, während sie die beiden Fremden in Handschellen hinausführten. Meine Tochter folgte ihnen, mit Tränen im Gesicht.
„Papa, es tut mir so leid“, weinte sie und rannte auf mich zu, um mich zu umarmen. „Ich habe versucht, dich zu beschützen. Diese Männer sind kurz bevor du ankamst, eingebrochen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, und wollte nicht, dass dir etwas passiert.“
Erleichterung überkam mich, und ich hielt sie fest. „Es ist in Ordnung, Liebling. Ich bin einfach nur froh, dass du in Sicherheit bist.“ Die Polizei nahm unsere Aussagen auf und versicherte uns, dass die Eindringlinge zur Rechenschaft gezogen würden. Meine Tochter und ich setzten uns auf das Sofa, das gleiche, auf dem ich zuvor hatte warten wollen, und verbrachten den Rest des Tages zusammen. Trotz des Schreckens war es der denkwürdigste Geburtstag, den ich mir hätte wünschen können. Die Erkenntnis, dass meine Tochter alles getan hätte, um mich zu schützen, ließ mich unsere Beziehung noch mehr schätzen.
