Ich habe immer geglaubt, dass ich im Leben Glück habe. Seit zwei Jahren bin ich mit dem erstaunlichsten Mädchen der Welt zusammen. Sie ist freundlich, zärtlich und besitzt die seltene Eigenschaft, die ich am meisten schätze – Aufrichtigkeit.
Wir leben zusammen in meiner Wohnung, arbeiten beide und versuchen, die Romantik nicht zu vergessen: Candle-Light-Dinner, Spaziergänge im Park, Blumen ohne Anlass. Ich dachte, alles sei perfekt, aber in letzter Zeit hat sich ihr Verhalten verändert.
Sie ging häufiger zu Treffen mit einer Freundin, mied Gespräche und, was mich besonders beunruhigte, sie sah mir fast nie mehr in die Augen. Früher hat sie mich immer umarmt, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, aber jetzt ging sie einfach an mir vorbei, als ob sie etwas quälte.
An einem unserer gemeinsamen freien Tage sagte sie plötzlich: — Ich treffe mich mit einer Freundin im Café. Ich komme bis acht zurück. Du musst mich nicht abholen.
Ihre Worte klangen kalt, als ob eine unsichtbare Wand zwischen uns entstanden wäre. Aber ich wollte keinen Streit anfangen. Stattdessen beschloss ich, ein leckeres Abendessen für uns zu kochen.
Es war bereits acht, aber sie war immer noch nicht da. Ich begann mir Sorgen zu machen und rief sie an. Sie antwortete fast sofort: — Ich komme bald, mach dir keine Sorgen.
— Okay, ich liebe dich, — sagte ich und ging zurück zum Herd.
Doch dann passierte etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Sie hatte das Telefon nicht aufgelegt. Ich hörte ihre Stimme im Lautsprecher.
— Ich habe Angst, es ihm zu sagen. Was, wenn er mich verlässt? — sagte sie zitternd zu jemandem.
Am anderen Ende antwortete die Stimme ihrer Freundin: — Bist du verrückt? Das Kind braucht einen Vater!
— Aber wir sind schon zwei Jahre zusammen und er hat nicht einmal einen Heiratsantrag gemacht. Und wenn er erfährt, dass ich schwanger bin, könnte er sich erschrecken und gehen…
Ich erstarrte. Mein Herz schlug schneller. Schwanger? Ein Kind?
Als ich mich wieder beruhigte, war mir klar, dass ich sie liebe und sie es wissen muss. Ich ließ alles stehen und lief schnell zum nächstgelegenen Juweliergeschäft.
Als sie zurückkam, stand ich schon an der Tür. Auf den Knien, mit einem Ring und einem Strauß Blumen.
— Willst du mich heiraten? — sagte ich, kaum meine Aufregung zurückhaltend.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie nickte und begann dann an meiner Schulter zu weinen.
Jetzt sind wir verheiratet, haben einen kleinen Sohn, und ein weiteres Baby ist schon unterwegs. Ich erinnere mich oft an diesen Abend und lächle, weil ich verstehe, dass das Schicksal uns manchmal zu mutigen Entscheidungen drängt, selbst wenn wir noch nicht bereit sind.