Nach fast einem halben Jahrhundert Ehe ließ John eine Bombe platzen, die Nickys Welt erschütterte.
Er kündigte an, dass er die Scheidung wollte und sie für eine jüngere Frau verlassen würde.
Nicky war wütend. Sie hatte ihn durch Höhen und Tiefen begleitet, und jetzt wollte er sie wie einen alten Mantel ablegen. Doch Nicky war nicht der Typ, der ihn ohne Konsequenzen davonkommen lassen würde. Sie weigerte sich kategorisch, die Scheidungspapiere zu unterschreiben, und schwor, dass John die Konsequenzen seines Verrats zu spüren bekommen würde.
John hingegen zeigte sich unbeeindruckt von ihrem Widerstand. Er packte seine Sachen und zog mit Maddison, seiner neuen Partnerin, nach Mexiko, nachdem er ihr gemeinsames Sparkonto geplündert hatte. Als er winkend Abschied nahm, stand Nicky in der Tür, kochend vor Wut. Sie wusste, dass sie verraten worden war, doch sie war keine Frau, die untätig blieb.
In den folgenden drei Monaten schien John das Leben in vollen Zügen zu genießen — zumindest nach den wenigen Informationen, die Nicky hier und da aufschnappte. Doch während er die Sonne mit Maddison genoss, arbeitete Nicky hart. Ohne sein Wissen schmiedete sie einen Plan.
An einem regnerischen Nachmittag kehrte John unerwartet zurück, sein Selbstbewusstsein war verflogen und sein Gesicht spiegelte Verzweiflung wider. Nicky öffnete die Tür und fand ihn kniend, wie er um Vergebung flehte. Seine Worte kamen in einem verzweifelten Schwall: Maddison hatte ihn ausgenommen und mittellos zurückgelassen. „Ich habe einen Fehler gemacht, Nicky“, flehte er. „Bitte, nimm mich zurück.“
Bevor Nicky antworten konnte, klopfte es an der Tür. Sie öffnete und dort stand Maddison, mit einem selbstzufriedenen Lächeln. John wich zurück, schockiert. Doch die Überraschung war ganz auf seiner Seite — Nicky wusste genau, wer Maddison war. „Du kennst Maddison doch schon, oder?“ sagte Nicky mit einem verschmitzten Lächeln. „Sie ist die Tochter meiner Freundin.“
Johns Kiefer fiel herunter, als Maddison erklärte, dass sie Nicky von Anfang an geholfen hatte. Sie hatte die Rolle der jungen Geliebten gespielt, um Johns Untreue zu entlarven und ihm eine Lektion zu erteilen. Alles, von der romantischen Reise bis hin zum gestohlenen Geld, war Teil ihres Plans.
Nicky genoss den Moment. „Du dachtest, du könntest mich gegen eine jüngere Version eintauschen und in den Sonnenuntergang reiten?“ sagte sie mit einer ruhigen, aber schneidenden Stimme. „Nun, rate mal, John? Du bist reingelegt worden.“
Während John ungläubig stammelte, machte Nicky ihm ihre Absichten klar. Sie würde ihn nicht zurücknehmen und ihm keinen Cent ihres hart erarbeiteten Vermögens überlassen. Sie überreichte ihm seine Sachen — bereits in einer billigen Tasche verpackt — und knallte die Tür hinter ihm zu.
Ihre Kinder stellten sich entschieden auf Nickys Seite und verurteilten ihren Vater für seinen Verrat. Sie lachten über sein Unglück und verspotteten seine Dummheit, in eine so offensichtliche Falle getappt zu sein. „Wie konntest du denken, dass Maddison dich wollte?“ fragte eines der Kinder kopfschüttelnd.
Später an diesem Abend lud Nicky ihre Freundin — Maddisons Mutter — zu einem feierlichen Tee ein. Während sie Himbeertee und Gebäck genossen, feierten sie den Erfolg ihres Plans. „Er dachte, er wäre der Schlauste“, sagte Nicky lachend. „Aber eigentlich war er das leichteste Ziel.“
Die beiden Frauen lachten so sehr, dass sie Bauchschmerzen bekamen, während Nicky sich leichter fühlte als je zuvor. Sie überlebte nicht nur den Verrat — sie blühte auf. Und John? Ihm blieb nichts außer Bedauern, eine brutale Erinnerung daran, dass Verrat oft einen hohen Preis hat.