Die Geschichte unseres Wartens auf ein Kind begann vor langer Zeit. Mein Mann und ich träumten von einem kleinen Baby, aber die Jahre vergingen, und das Wunder wollte sich nicht einstellen. Die Ärzte versicherten uns, dass mit unserer Gesundheit alles in Ordnung sei, rieten uns jedoch zu Geduld.
In dieser Zeit probierten wir alles aus: Diäten, Atemübungen, Vitamine… Und dann kamen die volkstümlichen Methoden.
Großmütter, Nachbarn und sogar zufällige Bekannte in der Klinik empfahlen die unglaublichsten Dinge: einen Löwenzahntee trinken, Honigkerzen verwenden und sogar Glücksbekleidung tragen.
„Hast du etwas Glückliches?“, fragte mich meine Großmutter väterlicherseits, die Expertin für solche geheimnisvollen Ratschläge.
Ich dachte nach. Ja, ich hatte ein glückliches Hemd – alt, aber für mein Herz sehr wertvoll. In diesem Hemd hatte ich einmal einen Schulwettbewerb gewonnen und dann auch meinen Mann kennengelernt. Ich fügte dazu meine Wintermütze – sie war so warm und gemütlich.
Wir taten alles, wie es die Großmutter geraten hatte, und einige Wochen später geschah das Wunder – ich erfuhr, dass ich schwanger war! Eine unbeschreibliche Freude überkam uns. Und ich dachte: Wenn mir die glücklichen Dinge geholfen haben, schwanger zu werden, warum sollte ich sie dann nicht auch mit ins Krankenhaus nehmen?
Als die Wehen einsetzten, packte ich in Panik meine Sachen. In Eile warf ich alles in eine Tasche: das Hemd und die Mütze.
Im Krankenhaus geschah das Unerwartete. Ich bestand darauf, dass mir erlaubt wurde, mein glückliches Hemd und die Mütze zu tragen. Der Arzt verdrehte zunächst die Augen, gab sich dann aber meinen Argumenten (und einem kleinen Geldbetrag) hin.
Da lag ich nun im Zimmer, als die Krankenschwester mit den Schlittschuhen hereinkam und sie mir wie selbstverständlich überreichte. Ich lief die ganze Zeit durch die Korridore in diesen dummen Schlittschuhen.
Kurz vor der Geburt, als ich im Kreißsaal saß, bemerkte ich die anderen werdenden Mütter. Alle trugen normale Krankenhaus-Slipper!
Als die Geburt begann, schrie ich, ganz vergessen, was um mich herum geschah: „Warum diese Schlittschuhe?!“
Der Arzt, der sich das Lachen kaum verkneifen konnte, antwortete: „Das haben Sie doch selbst verlangt!“
Und da erinnerte ich mich an mein hastiges Packen. Die Schlittschuhe lagen in der Tasche – ich hatte sie nach dem Winterspaziergang vergessen herauszunehmen. Alle lachten, und ich dachte nur an eines: Hoffentlich wird das Baby gesund zur Welt kommen.
Als alles vorbei war, hielt ich endlich unser lang ersehntes Mädchen in den Armen. Das Lachen und das Missverständnis waren vergessen, nur noch Freude blieb. Und jetzt, wenn ich die besagten Schlittschuhe ansehe, zaubern sie mir nur noch ein Lächeln ins Gesicht – als Symbol des Weges zum Glück.