Meine Schwiegertochter war eine wundervolle Frau – gütig und liebevoll. Sie liebte meinen Sohn und nannte mich immer „Mama“. Zusammen gründeten sie eine Familie und schenkten uns zwei wunderbare Enkelkinder. Doch das Leben war grausam.
Plötzlich änderte sich alles: Sie hatte einen Unfall. Wir alle hofften auf ein Wunder, aber sie konnte nicht gerettet werden. Mein Sohn war vor Trauer gebrochen, und die Kinder blieben ohne Mutter zurück. Allein mit zwei kleinen Kindern konnte er es nicht ertragen. Die Leere verschlang ihn, und er begann zu trinken, verlor seine Arbeit und jede Hoffnung.
Der Staat gewährte den Kindern eine Unterstützung, die in dieser schweren Zeit zumindest ein wenig half. Doch das war nicht alles. Die Eltern des Unfallverursachers erkannten die Schwere ihrer Schuld und boten finanzielle Hilfe an, mit dem Versprechen, Zahlungen bis zur Volljährigkeit der Kinder zu leisten.
Trotz aller Schwierigkeiten kämpften wir uns langsam aus dieser Situation heraus. Doch ein Jahr später hatte das Leben eine weitere Überraschung parat. Mein Sohn traf eine andere Frau und fand Trost in ihr.
Ich sage ehrlich, dass ich von Anfang an gegen diese Beziehung war. Sie erschien mir berechnend, ja sogar boshaft. In ihren Augen fehlte die Aufrichtigkeit, die meinen Sohn so angezogen hatte.
Außerdem liebte sie die Kinder nicht. Aber mein Sohn war so verliebt, dass er nichts um sich herum bemerkte, nicht einmal meine Besorgnis. Bald heirateten sie und lebten zusammen.
Doch mit jedem Tag bemerkte ich immer mehr seltsame Verhaltensweisen bei den Kindern. Ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Und bald rief mich eine Nachbarin an und erzählte, dass aus ihrem Haus oft Schreie zu hören seien.
Meine Schwiegertochter konnte ihren Zorn gegenüber den Kindern nicht zurückhalten, sie schrie sie wegen der kleinsten Dinge an – zum Beispiel, wenn Spielsachen nicht an ihrem Platz lagen.
Ich konnte nicht tatenlos zusehen, wissend, dass die Stiefmutter meine Enkelkinder schlecht behandelte. Die Kinder wurden immer verschlossener, ihre frühere Freude war verschwunden, ihr gewohntes Lächeln erlosch.
Eines Tages beschloss ich, einzugreifen und unangemeldet vorbeizukommen. Als ich das Haus betrat, sah ich die Kinder still und verwirrt auf dem Sofa sitzen. Der Jüngere weinte bitterlich, sein Gesicht war noch rot von den Tränen.
Ich konnte nicht länger schweigen. Meine Worte brachen hervor wie ein Feuer: „Ich nehme sie mit zu mir! Du Biest!“
Noch am selben Abend rief mich mein Sohn an und schrie ins Telefon, dass ich seine Frau zum Weinen gebracht hätte. Er beschuldigte mich, dass ich das Geld für die Kinder an mich reißen wollte, und unterstellte mir eigennützige Motive. Es war furchtbar.
Ich versuchte zu erklären, dass es den Kindern nicht nur schlecht ging – sie litten seelisch, aber es war zwecklos. Mein Sohn wollte mir nicht zuhören, er glaubte mir nicht. Er war so von seinen neuen Gefühlen eingenommen, dass er nicht sehen konnte, wie sehr seine Kinder litten.
Und was soll ich jetzt tun?